Während Hörtests und Gleichgewichtsprüfungen funktionelle Störungen nachweisen und dadurch Rückschlüsse auf die (mögliche) Existenz eines Akustikusneurinoms zulassen, zeigt die Magnetresonanztomographie (MRT) die anatomischen Verhältnisse in einem ausgewählten Körperbereich.
Die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), früher auch als Kernspintomographie bezeichnet, hat als Schnittbildverfahren eine herausragende Bedeutung bei der Tumor-Diagnose. Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, sehr kontrastreiche und überlagerungsfreie Bilder von Weichteilen zu erstellen. Die Besonderheit gegenüber dem CT besteht darin, dass Schnittbilder nicht nur horizontal, sondern in jeder beliebigen Ebene des Raumes dargestellt werden können. Es wird somit zum Beispiel ein virtueller Blick auf das Untersuchungsgebiet aus einer Richtung möglich, aus der ein Betrachter normalerweise das Gebiet gar nicht betrachten kann. Damit leistet das MRT nicht nur beste Daten für die Diagnose, sondern auch unverzichtbare Informationen für die spätere Therapien, sowohl für die Planung einer Bestrahlung als auch für die Operation.
Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Röntgen- oder andere ionisierenden Strahlen eingesetzt werden. Raffiniert: Die Wasserstoffatome des menschlichen Körpers selbst werden zur Bildgebung genutzt: Die Kerne der Wasserstoffatome richten sich in einem Magnetfeld wie Kompassnadeln aus. Nach Einbringen von Radiowellen nehmen sie Energie auf und werden abgelenkt. Nach dem Abschalten der Radiowellen rotieren sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück und geben dabei Energie in Form von Resonanzwellen ab. Diese Signale werden von spulenförmigen Antennen aufgefangen und von leistungsstarken Computern zu Bildern umgerechnet.
Die entstehenden Bilder haben eine hervorragende räumliche Auflösung, sind kontrastreich und bilden selbst kleinste Veränderungen in den Weichteilen ab. Die Dokumentation gelingt besonders gut auf coronaren Untersuchungsschichten. Coronare Schnittbilder sind solche Schichtaufnahmen, die vom Scheitel in Richtung auf die Füsse und parallel zum Gesicht erstellt worden sind. Durch vorherige Gabe von Kontrastmitteln (Gadolinium) können diese Effekte noch verstärkt werden. Mittels MRT ist heute ein Akustikusneurinom von nur wenigen Millimeter mittlerem Durchschnitt erkennbar und darstellbar. Mit der sogenannten CISS-Sequenz kann man sogar die einzelnen Hirnnerven im Gehörgang und Kleinhirnbrückenwinkel darstellen und erkennt sehr deutlich die Ausdehnung des Akustikusneurinoms.
Bei der Aufnahme liegt der Patient auf einer Liege, die in eine «Röhre» von etwa einem Meter Länge geschoben wird. Nicht gerade angenehm ist das in Abständen doch recht laute Pochen beim Zusammenbrechen des Magnetfeldes. Dem kann man aber mit Ohrstöpseln gut begegnen.
In der letzten Zeit kommen zunehmend sogenannte offene Kernspintomographen (High Field Open) zum Einsatz. Dabei liegt der Patient frei und nicht in einem engen Tunnel. Diese Geräte sind insbesondere für Patienten geeignet, die unter Raumangst leiden.
Der Computertomograph verwendet Röntgenstrahlen. Während beim klassischen Röntgen quasi eine Durchleuchtung des Körpers in einer Richtung vorgenommen wird und ein summarisches Bild mit Überlagerungen entsteht, erzeugt der Computertomograph schichtweise Bilder rechtwinklig zur Durchstrahlungsrichtung, die überlagerungsfrei sind. Somit entsteht auch hier ein dreidimensionaler Eindruck von der untersuchten Körperregion.
Der Patient liegt auch hier auf einer Liege, während das Röntgengerät lautlos um seine Körperachse rotiert.
Bei einer CT-Aufnahme wird der Körper schichtweise durchstrahlt, während das Röntgengerät um die Körperachse rotiert. Dadurch können, im Gegensatz zur konventionellen Röntgenaufnahme, überlagerungsfreie Querschnittsbilder gewonnen werden. Zur Erhöhung des Kontrastes der Bilder kann Jod als Kontrastmittel verabreicht werden.
Die Computertomographie zeigt zwar das Akustikusneurinom nicht direkt, zeigt aber, ob der knöcherne Gehörgang aufgeweitet ist, was auf die Existenz eines Akustikusneurinoms schliessen lässt. Die grössere Bedeutung hat die CT für die Operationsplanung, weil sie die knöchernen Strukturen – die hintere Schädelgrube und den knöchernen Gehörgang - sehr gut abbildet.